Nobelpreisfrage: Finanzielle Falle für werdende Eltern

Warum verdienen Frauen durchschnittlich weniger als Männer und was hat das mit dem Kinderkriegen zu tun?
Zu dieser Frage hat Claudia Goldin geforscht und dafür dieses Jahr den Nobelpreis in Wirtschaft bekommen. Eine zentrale Entdeckung dabei war dabei die Rolle der Elternwerdens. „Elternschaft ist für Goldin eine entscheidende Erklärung dafür, dass Unterschiede in der Bezahlung auch in Industrieländern bis heute fortbestehen. Bis zur geburt des ersten Kindes sind diese Unterschiede gering, danach weiten sie sich schnell aus.“ (Quelle: „Die Detektivin der Gleichstellung“ von David Böcking in www.spiegelonline.de, am 09.10.2023, 16.48 Uhr)

In soziologischen Forschungen wird dies als Re-Traditionalisierungfall beschrieben. Wenn die Mutter sich überwiegend um das Baby kümmert, verliert sie zunehmend den Anschluss an die Berufswelt. Vielleicht kommt dann ein zweites Kind dazu und die berufliche Pause wird immer länger, der Einstieg in die Arbeitswelt später wird schwieriger und die Gehaltsunterschiede größer.

Werdende Väter und Mütter sollten sich dies schon in der Schwangerschaft bewusst machen und darüber reden und auch ganz konkret rechnen. Wieviel Einkommensverlust können wir verkraften, wenn beide in Teilzeit gehen? Wie viel Elterngeld bekommen wir? Ab wann soll unser Kind betreut werden?
Und mach dir als Vater bewusst, dass es bei alldem nicht nur um das Finanzielle geht, sondern dass du damit die Grundlage schaffst, dass du dein Kind gleichberechtigt miterziehen kannst. Und dass du die Grundlage legst für deine eigene Beziehung zu deinem Kind.